(un)seriöser Wahlkampf
Liebe Glattbacherinnen, liebe Glattbacher,
wir stehen drei Wochen vor einer richtungsweisenden Kommunalwahl und es ist Wahlkampf in Glattbach! Wir, genauso wie die weiteren antretenden politischen Gruppierungen, möchten um Eure Gunst und Euer Vertrauen werben – soweit, so gut!
Wir finden es richtig und wichtig, dass wir hier in Glattbach über Inhalte, Themen, Zahlen und Fakten (gerne auch kontrovers!) diskutieren und die verschiedenen Standpunkte sachlich austauschen.
Was aus unserer Sicht allerdings ein absolutes No-Go ist, ist wenn Zahlen der politischen Mitbewerber komplett aus dem Kontext gerissen werden, um damit für die eigene Position Argumente zu generieren.
Weil hier explizit auch unsere Kostenansätze herangezogen und falsch zitiert wurden, können wir das so nicht stehenlassen und möchten euch die Hintergründe aufzeigen. Unter der Kurzfassung findet ihr nochmal die Hintergrunde ausführlich dargestellt!
Kurzfassung:
Die Liste Glattbach! stellt in aktuellen Veröffentlichungen die Kostenschätzung des Ingenieurbüro Jung bis 2040/45 (15 Mio. € innerhalb der nächsten 20-25 Jahre) unserem Kostenansatz, der explizit nur für die nächsten 8 Jahre gilt (10,1 Mio. € bis 2028), 1:1 gegenüber und schließt daraus: „Kosten für Kanalsanierung – Schlimmer als gedacht!“. Allerdings: Glattbach! hat die unterschiedlichen Investitionszeiträume völlig unterschlagen.
Vielmehr noch: Schaut man sich die einzelnen Bauabschnitte der Maßnahmen lt. Ingenieurbüro Jung an (s. Main-Echo Artikel) ist es sogar so, dass die tatsächlich kalkulierten Kosten des Büros um ca. 1,4 Mio € unter unseren Kostenansätzen liegen!
Es ist daher irreführend und schlicht falsch, unsere Finanzplanung für die nächsten 8 Jahre (10,1 Mio €) dem Gesamtinvestitionsvolumen (ca. 15 Mio. €), das über einen Zeitraum von 20-25 Jahren getätigt wird, gegenüber zu stellen.
Fairer und sachlicher Wahlkampf geht anders!
Im Detail:
In unserer Finanzplanung, die bereits seit Januar auf www.zukunftglattbach.de einzusehen ist, haben wir für die Kanalsanierungsmaßnahmen, die aus unserer Sicht absolute Priorität haben und daher in den nächsten 8 Jahren getätigt werden müssen, Kosten i.H.v. 10,1 Mio. € angesetzt.
In der Gemeinderatssitzung am 11.2.2020 stellte nun das Ingenieurbüro Jung seine Kostenschätzung für die notwendigen Kanalsanierungen in Glattbach vor. Es kommt zu dem Schluss, dass Glattbach im Laufe der nächsten 20-25 Jahre insgesamt 15 Mio. € investieren muss – also bis 2040/2045!
Da das Ingenieurbüro – genau wie wir – die Maßnahmen zeitlich nach Priorität aufgeteilt hat, lässt sich feststellen: Unsere veranschlagten Kosten i.H.v. 10,1 Mio. € sind sogar zu hoch angesetzt, tatsächlich werden die Maßnahmen sogar 1,4 Mio € weniger kosten als von uns kalkuliert!
Unser politischer Mitbewerber Glattbach! hat aus diesen Tatsachen und Informationen für sich nun folgendes kreiert und gestern auf Facebook und Instagram, sowie in einer Wahlbroschüre veröffentlicht: „Kosten für Kanalsanierung – Schlimmer als gedacht!“.
Es wird eine Grafik präsentiert, welche vorgibt, die Kostenschätzungen der einzelnen Gruppierungen gegenüber zustellen und zu dem Schluss kommt: Alle Kostenschätzungen seien zu niedrig (CSU/Parteilos: 10,1 Mio. €), der Kanal werde noch teurer (knapp 15 Mio. €) und „die Dringlichkeit einer Eingemeindung“ sei „nun noch präsenter“.
Wer die Geschichte bis hierhin nun aufmerksam verfolgt hat, der muss allerdings feststellen: Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen!
Wie kann es sein, dass Glattbach! in ihrer Grafik die 15 Mio. €, die über einen Zeitraum von 20-25 Jahren investiert werden müssen, unserem Kostenansatz gegenübergestellt, der sich explizit auf die kommenden 8 Jahre bezieht, ohne dass sie dies in irgendeiner Art und Weise kenntlich gemacht wird oder in Relation gesetzt wird? Über die Absichten dahinter können wir nur spekulieren…!
Wir möchten aber an dieser Stelle in aller Deutlichkeit sagen, dass wir die Art und Weise, wie Glattbach! hier agiert, als absolut unseriös und (absichtlich?) irreführend empfinden.
Zahlen vergleichen, Argumente der anderen prüfen – alles kein Problem, davon kann Glattbach nur profitieren!
Zahlen (bewusst?) falsch zu zitieren um damit die eigenen Argumente zu stützen – schwach!
Einen fairen und sachlichen Wahlkampf stellen wir uns anders vor!